Notgeld Notgeld wurde in Notzeiten, wenn kein Notenpapier vorhanden war, auch auf Pappe, Leder, Leinen, Seide oder anderem Material gedruckt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden in Deutschland und Österreich massenhaft Münzen gehortet. Die noch in Umlauf befindliche Münzmenge war so gering, daß viele Gemeinden und Unternehmen Papiergeld als Kleingeld ausgeben mussten. Dieses Geld wird als Notgeld bezeichnet. Da die Notgeldscheine einen niedrigen Nennwert hatten, begannen damals viele Menschen, sie zu sammeln; auch die Behörden wollten sich dieses Geschäft nicht entgehen lassen und druckten schon bald bunte, mit Bildern aus Legenden oder aus der Geschichte verzierte Noten. Im Jahr 1914 gaben 452 deutsche und österreichische Städte Notgeld heraus. Von 1916 bis 1922 wurden etwa 26000 verschiedene Schmucknoten hergestellt. Nicht immer stand genügend Notenpapier zur Verfügung, dann musste improvisiert werden. So ließ die Stadt Bielefeld eine farbenprächtige Notenserie auf Seide und Leinen drucken. Es wurden auch Noten mit höheren Werten eingeführt, die mit Propaganda bedruckt waren. So wurde im Ersten Weltkrieg auf einigen deutschen Scheinen behauptet, deutsche Soldaten würden in französischer und britischer Gefangenschaft schlecht behandelt.